Dienstag 19. Juli: Meeting mit Mr. Khuddelmuur


Um 9.30 durfte ich „alleine“ bei Mr. Khuudelmuur antraben. Er ist Head of EIC (das ist das Environmental Information Center, welche alle Satellitenempfangsstationen, -daten und Forschung unter sich hat) und die wichtigste mongolische Kontaktperson im Zusammenhang mit dem NDMS (National Desertification Monitoring System, für welches unsere Arbeit einen Beitrag leisten soll). Vielleicht als Vorbemerkung: KM (nennen wir ihn mal so) ist seit 30 Jahre in gleicher Position und stolz darauf. Er ist sehr direkt, nimmt kein Blatt vor den Mund. Ob gut oder schlecht, man weiss woran man ist und was er verspricht hält er auch. Johann (SDC Adviser) und Bolor (unser Engel) begleiteten mich. Zunächst dachte ich, dass unsere Arbeit im Zentrum stehen würde. Leider war dem nicht so. Johann und KM hatten zuerst etwa eine einstündige Diskussion über das Grossprojekt NDMS, über das genaue Vorgehen und verbesserte Kommunikation, Transparenz, wie auch immer. Höflich hörte ich zu und versuchte zu sehen, wo die „Probleme“ liegen. Irgendwie hat mich das dann einwenig von meiner eigenen Arbeit abgelenkt. Ich dachte, ich hätte die Möglichkeit meine Arbeit vorzustellen und zu erklären (PowerPoint-Präsentation war ready, Zusammenfassung auf einem A4-Blatt auch). Von Nik hatte ich den Auftrag dasselbe in seinem Namen zu tun, da er leider bzw. glücklicherweise ins Feld gehen und den Termin mit KM nicht wahrnehmen konnte. Nun denn, die Reihe war dann endlich an mir. Zumindest die Nervosität war verflogen. Zuerst wollte ich die Arbeit von Nik besprechen, speziell das von ihm erstellte Budget. KM wollte nichts davon wissen: „I will discuss it only with Nik“. Oke, wie du willst KM, dachte ich mir und begann mit meinem Teil. Ich weiss nicht mehr genau wie er es gesagt hat, aber für mich war die Message ziemlich eindeutig: Er sei nicht so sehr an meiner Arbeit interessiert, sie machen dass schon seit einiger Zeit und sie wissen schliesslich wie es geht. Sie hätten bereits Land Cover Type und Land Use System Karten und meine Arbeit werde keine Verbesserung der bestehenden Karten bringen. Huch, dass war eine Ansage. Vielleicht übertreibe ich jetzt auch einwenig, aber ich hatte für einen Moment ein sehr ungutes Gefühl. Aber irgendwie hat er an meinem Ehrgeiz gekitzelt und im Nachhinein, seh ich diese Ansage als Ansporn. Natürlich machen sie solche Karten und die sehen ja auch plus minus schön aus. Ein Fragezeichen mache in der Richtigkeit dieser und vor allem in der wissenschaftlichen Abstützung ihrer Methode. Ich glaube nach wie vor, dass hier ein grosses Verbesserungs-Potential ome esch. Nach diesem Dämpfer versprach er mir ein zweites Mal (oder war es bereits das dritte?) Zugang zu Niederschlags und Temperaturdaten und dass ich ein Forscherteam des EIC mit ins Feld begleiten kann. Wann und wo und wie konnte er mir aber noch nicht sagen. Aber ich hatte das Gefühl, dass seine Versprechen einhalten wird und so verliessen wir, dass sehr spezielle Meeting. Es war nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht ganz befriedigend.
Am Abend habe ich mich mit zwei lustigen Mongolinnen und einer netten Österreicherin zum Nachtessen getroffen. Danach war ich wieder heiter.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen