Heute war unser erster Waschtag. Unsere super Toshiba Waschmaschine tat einen guten Job. Gefüllt mit Kleider, lau warmen Wasser und einer grossen Prise Waschpulver rumpelte und schüttelte sie in unserem Badzimmer. Mehrmals sprengte es die Wasserzufuhr weg… zum Glück ist die direkt bei der Badewanne montiert. Uiii… und das Wasser was aus der Maschine kam war nicht nur einwenig dreckig, das war eine schwarze Brühe. Wir fragten uns dann ob das die Farbe der Kleider war oder wirklich der Staub den es uns in den Strassen von UB entgegenwehte. Ich tippe auf das zweite.
Kurz vor Mittag hatte Nik ein Treffen mit Mrs. Bulgama von Greengold und ich übte mich weiterhin in der Rolle des Hausmannes. Obwohl wir Mrs. Bulgama mit unserem Aufkreuzen hier in Ulaan Baatar überrascht haben, lud sie Nik auf einen drei bzw. viertägigen Feldaufenthalt am kommenden Montag ein. Für Nik ist das eine tolle Sache. Die Leute von Greengold werden ihm einen Einführungskurs in die mongolische Botanik geben und er wird mit ihnen seine Feldmethode besprechen und gegebenenfalls anpassen. Da ich nächsten Dienstag ein weiteres wichtiges Meeting mit Mr. „One Man Show“ Khuddelmuur habe, ist es für mich nicht möglich mitzugehen. Ich glaube nicht, dass es gut wäre, wenn wir dieses Meeting absagen würden.
Am späteren Nachmittag hat uns Bolor zum „z`vieri“ im Codep Büro eingeladen. Es gab Khuushuur und Dumplings… mhhh… Was khuushuur ist, habe ich schon mal beschrieben. Irgendwann kommt dann noch ein Bild zu diesem mongolischen Burger. Nach diesem kurzen Essen ging Bolor ins Kino und wir besuchten so ein kommunistisches Denkmal am Stadtrand von UB. Die Frage war nur, wie kommen wir dorthin… die Antwort natürlich: Taxi. Als stellten wir uns an den Strassenrand und begannen zu winken. In UB ist jedes Auto ein potentielles Taxi und so hält dann auch einfach mal irgendeins an: Dieses Mal eine alter Mann und seine Tochter. Leider verstanden sie uns nicht und wir konnten ihnen nicht mitteilen wohin wir wollten… also zeigten wir Richtung Statue und lernte dank der Hilfe des Taxifahrer „links“ und „rechts“ auf mongolisch zu sagen. Gekonnt führten wir unseren Taxifahrer zu unserem Ziel. Natürlich verlangte er einen überrissen Preis. 4000 Tugrug (rund 2-3 Franken). „Jaja, du kleiner Abzocker“ dachten wir, hatten aber keine Lust zum diskutieren und in Anbetracht einer 15-minütigen Fahrt und der Lehrstunde in mongolisch bezahlten wir ohne zu meckern. Oben auf dem Hügel mit der Statute angekommen, genossen wir die Aussicht auf UB. Die Stadt ist riesig, noch viel grösser als es uns in der Stadt selber vorkommt. Die Jurten-Siedlungen um UB herum reichen bis ans Ende des Horizonts. Leider ist es in diesen armen Viertel sehr gefährlich, selbst Mongolen trauen sich oftmals nicht dorthin. Ach ja, überall wird gebaut… gebaut und gebaut. Zurück fuhren wir mit zwei jungen Mongolen. Sie pfiffen jeder Frau nach und riefen ihr etwas aus dem Fenster zu. Diese Sprache verstanden wir recht gut und so hatten wir eine lustig Rückfahrt mit diesen mongolischen Charmeuren.
Am späteren Abend gingen wir noch auf ein Bier in Grand Khan Irish Pub und hatten eine anregende Diskussion über unseren bisherigen Aufenthalt. Ein wenig später kam dann noch Andreas dazu, ein viel-steak-essender Südtiroler, den Nik irgendwo auf der Strasse kennengelernt hat. Er verbringt ihr drei Wochen Ferien ohne wirklich was vorzuhaben. Er sei noch nie in Ulaan Baatar gewesen und deshalb wollte er mal schauen wies so ist. Diese Einstellung gefällt mir! Er lud uns am späteren Abend noch in die Skylounge ein, in DAS Hochhaus von UB im 14. Stock. Wir wussten nicht dass es so was gibt: Ulaan Baatar bei Nacht und von oben, tolle Aussicht. Später als gedacht, gingen wir zu Bett.
Auch Lenin ist verewigt. Kommunististes Überbleibsel
Ausserhalb von Ulaan Baator: Bauboom von Wohnsiedlungen für Reiche.
Strammer Kommunist cheiben höch oben auf einem Hügel, ca. 200 Treppen Tritte Aufstieg, die dicken Mongolen hatten Mühe :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen