Samstag 20. August: Wiedervereinigung

Nachdem wir aufgewacht und unser Camp abgeborchen haben gings nach Arvaiheer wo wir mit dem Rest unserer Gruppe (Dash und Mandah) zusammentrafen. Ich war überglücklich all mein Gepäck, mein GPS, meine Kamera und mein Laptop dort zu finden. Juhu! Der Trip in die Gobi konnte nun wirklich beginnen. Wir fuhren los, langsam in die Wüste Gobi. Auf dem Weg machten wir Messungen und Messungen, Mör harre und temech tatach (pinkeln und rauchen) und weiter fahren. Plötzlich sagte Mandah, dass wir uns jetzt in der Gobi befinden. Und kurz darauf begann es zu Regen. Jetzt bin ich das erstemal in einer Wüste und es regnete... irgendwie der falsche Film. Natürlich regnet es nicht in strömen aber trotzdem, strange.
Der Tag ging dahin und gegen Abend gabs einen Knall im hinteren Reifen und ein lautes pfffff... Wir stoppten und hatten einen Platten. In der Gobi ist das nur bedingt lustig. Wir hatten jedoch ein Reserve-Rad bei uns und so war es nur ein kurzer Stopp, Reifenwechsel und weiter. Langsam wurde es dunkel und wir fuhren immer noch. Plötzlich entdeckte ich auf meinem GPS, dass wir +/- im Kreis fahren. Ich sagte es Tsogtoo und wie hielten an und besprachen die Lage. Wieso nicht hier campen, dachte ich, aber die anderen wollte anscheinend ein gewisses Ziel erreichen. Tsogtoo sagte mir die Koordinaten des geplanten Camps und ich lotse gekonnt (heee... natürlich!) unser Team mittels GPS zu einem Jurten Camp. Der Weg führe quer feld ein, über Sandhügel, Alluvionen, Abgründe und Steine. Wir kamen an und konnten dort eine Jurte beziehen. Der böse Hund draussen wollte nicht aufhören zu bellen. Dashs schnarchen übertönte den Hund jedoch. In einem Jurten-Bett schläft es sich einfach gut, trotz all den Insekten und Spinnen.
Ein Pferde Denkmal für das angeblich schnellste Pferd aller Zeiten. Es gewann das Naadam-Rennen in Ulaan Baatar mit 3,5,6 und 7 Jahre. Der Bolt unter den Pferden. 
Während ich fotgrafierte und meine Team sich Notizen zur Vegetationzusammensetzung und -verteilung machten...
... streichelte Jarha seinen Bauch oder putzte das Auto... (ich hoffe er ist mir nicht böse, dass ich diesen Schnappschuss veröffentliche)
Reifenpanne in der Gobi, Dank Tsogtoo und Jarha eine Angelegenheit von Minuten


Freitag 19. August: Die Eröffnungszeremonien und dann rief die Polizei

Um 8.00 Uhr gings los. Die letzte Dusche für wahrscheinlich die nächsten 10-15 Tage. Ich genoss sie und habe wohl den gesammten Warmwasservorat des Jurten Camps aufgebraucht. Danach gabs Frühstück und wir gingen mit Bussen ins nahegeliegende Forschungsstation. Dort war bereits alles aufgebaut und schön zurecht gemacht. Bevor die Zeremonie begann, erzählte mir Tsogtoo, dass sie am Vortrag einen Autounfall mit einem anderen Auto hatten, weil der andere Fahrer betrunken war. Er fragte mich, ob ich sie zur Polizei begleiten wolle. Da es sich um mein Team handelte und wir zu dritt mehr Spass hätten, begleitete ich sie. Schliesslich dauere es lediglich 2-3 Stunden und wir wären zur Besichtung des Zentrums am Nachmittag wieder zurück, so dachte ich. Am Morgen waren sowieso nur viele Ansprachen und Reden auf mongolisch und es war cheiben heiss dazu. Und ehrlich gesagt sind solche Reden ja oft einwenig öde und langweilig. Nun, wie ihr bereits ahnt, es kam total anderst als geplant. Eigentlich sollte ichs mittlerweile wissen, dass man in der Mongolei nicht zu viel planen sollte weil es sowieso immer anders kommt...


Da meine Kamera in Elsentasarkai blieb, kann ich euch trotzdem einige Bilder der Eröffnungszeremonie liefern. Es war nämlich ziemlich härzig, irgendwie.
Das Eingangstor zum Desertification Study Center in Elsentasarkai
Die Bühne für die Eröffnungsreden. Ich mag die vielen bunten Ballone.
Ausschank von frischem Aireg. Das darf natürlich nicht fehlen. Die wirklich wichtigen hatten diese grünen Dinger und sassen unter einem Zelt: v.l.n.r. Ex-Botschafter in Deutschland, Vertreter der UNDP, Mr. Tsogtbaatar Chef des Geoökologischen Institut eine eine andere wichtige Person.
Durchtrennen des Eröffnungsbandes, hübsch, nicht?

Also nun hier die Polzei-Geschichte:
Wiedereinmal fuhren also los. Geplante Fahrzeit ins nächste Aimag Zenter Kharhourum ca. 1 1/2 Stunden. Genug Zeit um mir die Geschichte des Unfalls genau erläutern zu lassen. Da fuhr mein Team einen Tag zuvor nichts ahnend hinter einem anderen Auto. Sie machten zuvor noch Witze, dass der Fahrer entsprechend seinem Fahrstil wohl betrunken sei. Als sie ihnen dann überholen wollten, machte dieser einen Schwenker und bums, zuerst hinten in die Seite und dann nochmals direkt hintenrein. Sie stoppten ihn und tatsächlich, er sei sturzhagelvoll gewesen und konnte kaum stehen. Sie tauschten ihre Nummern und notierten sein Kennzeichen. Nun war es unsere Aufgabe die Polizei davon in Kenntniss setzen und wie sich später herausstellte auch gleich das Bargeld für den Schaden von seiner Frau zu erhalten. Und so, wie gesagt, fuhren wir nach Kharhourum. Ohne Probleme kamen wir an und gingen sogleich zur Polizei. Dort sass die wohl ganze Belegschaft draussen und lachten und rauchten und erzählten sich Geschichten. Als wir ankamen schien es mir, als wären wir sehr böse angeschaut worden, weil sie jetzt arbeiten mussten. So ging auch alles sehr sehr langsam und gemächlich. Zunächst erläuterte Jarha den Unfall einem Unteroffizier. Dieser verschwand dann für ca. 30 Minuten und kam mit der Erlaubnis den Offizier zu sehen zurück. In der Zwischenzeit setzen wir uns auf die Treppe vor der Polizei-Stationen warteten und rauchten. Jarha und Tsogtoo gingen anschliessend ca. 3 mal rein und raus und konnten den Polizei-Offizier offenbar nicht treffen. Also gingen wie zurück zum Auto. Um die Schadensumme abschätzen zu können, machte Tsogtoo Bilder der beschädigten Teil. Diese wollten wir nach Ulaan Baatar senden um den Schaden schätzen zu lassen. Leider gabs irgendwie gerade kein Internet in diesem Aimag-Zenter und so suchten und suchten wir. Nach einer weiteren Stunde rumlaufen, fanden wir dann endlich einen Mobilfunk-Shop mit funktionierender Internetverbingung: 8kb/s oder so... unsere Bilder, (direkt von der Kamera und nicht komprimiert) würden also eine Ewigkeits dauern gesendet zu werden. Wie liessen die Sache laufen und gingen zurück zur Polizei-Station. Die Frau des Unfallverursachers war nun auch dort und sah irgendwie sehr besorgt aus. Also nochmals: Unfallhergang erklären, Schaden zeigen und weitere Diskussionen. Mittlerweile war es 16.00 und ich wusste das es noch sehr lange dauern würde. Doch dann traf die Schätzung des Schadens ein: 500'000 (rund 500$). Und so ging die Frau direkt zur Bank und holte das Geld in Bar. In der Zwischenzeit kam der Polizei-Offizier, seines Zeichen gross, stark und angeblich Boxer. Jaja, so sah der wirklich aus. Ich getraute mich nicht einmal ein Foto zu machen. Der schaute wirklich böse drein und so musste ich ihm versprechen, dass nie eine mongolische Frau berühren werde. Zu Befehl! Nach kurzen 5 Minuten der Schadensanalyse, in denen er mich immer wieder komisch und böse anschaute (der hatte wohl etwas gegen Nicht-Mongolen). Irgendwie musste ich mein lachen immer wieder unterdrücken, es war einfach zu viel des Böse-Anschauens. Dann stieg er ins Auto. Sofort nahm er all unsere Geräte mal in seine Hände und drückte wahllos auf alle Knöpfe im Auto. Jaja, mach du nur, du böser du, dachte ich. Dann wieder ein paar böse Blick und weiteres rumfingern an allen Knöpfen. Der hatte wohl keine Mutter die ihm sagte: "Nume mit de Ouge luege". Dann nahm er Jarha Autorasiere und begann sich frisch fröhlich zu rasieren. Meinen 3-Tagebart fand er auch total daneben. Er wolle am liebsten meine Gesichtshaar waxen, übersetzte mir Tsogtoo. Ich entgegnete ihm, dass wir doch gar keine Zeit haben. Und so fuhren wir los. Richtung Spital, wie es sich später herausstellte. Alle beteiligten gingen hinein. Ich, da ich nicht wusste was abgeht, blieb im Auto. Schliesslich muss auch jemand das Auto bewachen und darin bin ich gut. Also legte ich mich hin und wartete, schon wieder. Als sie zurück kamen erfuhr ich weshalb wir zum Spital gefahren sind. Angeblich hat der böse böse Polizei Offizier den Unfallverursacher am Vorabend noch zusammen- bzw. spitalreifgeschlagen, weshalb blieb uns ein Rätsel... Naja, zum Glück habe ich ihn nicht ausgelacht und konnte es unterdrücken.
Zurück in der Polizei-Station bekamen wir von der Frau das Geld in bar und machten uns zurück auf den Weg nach Elsentasarkai. Vielleicht reichte es ja noch zum Abendessen. Bei einer Kreuzung, es gibt nicht allzuviele, fuhr Jarha dann geradeaus anstatt links abzubiegen und ich fragte nach wieso. Die Antwort war: Ach, wir gehen nicht zurück nach Elsentasarkai, wir müssen Kilometer sparen. Ich hatte weder mein Gepäck, noch mein GPS, noch meine Kamera dabei... Es erschin mir sehr riskant... Doch Tsogtoo beruihgte mich und erklärte dass wir jemanden in einem anderen Soum Center treffen werden der bereits all mein Gepäck in sein Auto geladen hat. Ohne Schlafsack würde es bestimmt eine sehr kalte Nacht. Doch Tsogtoo und Jarha bereitet mir eine wunderbare Schlafgelegenheit zwischen ihnen zwei als Bumper vor und so schlief ich wunderbar und in warmer Umgebung. So geht das!


Freitag 18. August: The Way to Elsentasarkai

Da wir erst um 14.00 abfahren sollten, hatte ich noch lange Zeit mich auf meinen Trip vorzuberieten. Mein Team ging bereits am Montag los und es war abgemacht, dass wir uns in Elsentasarkai treffen würden. Dort war die Eröffnungszeremonie eines lokalen Desertifikations Forschungszentrum und so konnte ich mit einem Bus zusammen mit den aus Ulaan Baatar eingeladenen nLeute dorthin fahren. Wie gesagt abgemacht war 14.00, leider kam ich meine obligaten 5 Minuten zu spät. Hier, im Gegensatz zur Schweiz, ist dies kein absolut kein Problem. Von 30 Leuten waren nur gerade 8 bereits anwesend! Also warteten wir und warteten. Um 15.40 gings dann los. Uns erwartete eine Fahrt von 6 Stunden zum Glück auf asphaltierter Strasse (was nicht zwingend meint, dass die Strasse keine Löcher hat). Und so fuhren und fuhren wir. Nach ca. 2 Stunden gabs die erste "Mör harre"-Pause. Alle Männern gingen pinkeln und ich auch, danach wird geraucht und plötzlich machte eine Flasche Vodka die Runde. Die Bemerkung sei mir erlaubt, es waren Männer gestandenem Alter in hoher Stellung, von Professoren über Botschafter und Politker. So wurde die Flasche aufgeteilt und gelehrt. Keine 15 Minuten verstrichen und so ging es nach wirklich kurzer Pause weiter, natürlich heiterer und mit verbesserter Stimmung.
In Elsentasarkai angekommen, es war bereits dunkel, durfte ich eine Jurte beziehen. Kurz darauf kam noch ein Poltiker hinein und wir teilten unsere wunderbare mongolische Schlafgelegenheiten, natürlich unterschiedliche Betten. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, nahm er mich mit zu seinen Freunden und wir spielten "Maschuk". Der Gewinner durfte und der Verlierer musste natürlich Vodka trinken. Zuerst kannte ich die Regeln nicht, aber da das Spiel so einfach ist, durchblickte ich die Sache nach kurzer Zeit. Wir spielten bis die Flasche leer war und gingen glücklich ins Bett.

Ach ja, fast hätte ichs vergessen. Natürlich traf ich zuvor noch mein Team: Jarha unser Fahrer, Tsogtoo der RemoteSensing-Spezialist, Mandah die Desertifikationsforscherin und Dash ein Bodenspezialist. Wir begrüssten uns freundlich und vor allem Tsogtoo freute mich zu sehen, sind wir doch beidei "geile sieche". Danach gabs Aireg (fermentierte Stutenmilch) aus einem 20 Liter Kanister. Natürlich sollte man dieses Angebot nicht ablehnen, dies wäre sehr unfreundlich. Und so trank ich etwa 1/2 Liter davon. Dann durfte ich freundlicherweise die Ausrede, dass mein Magen nicht mehr verträgt geltend machen. Eigentlich ist es gar nicht so schlecht, dieses Aireg-Getränk, einwenig sauer, bierähnlich und trotzdem milchig. Leider aber stösst es mir danach immer auf und man bzw. ich habe diesen Nachgeschmack dann die ganze Zeit im Mund und das ist komisch. Das ist dann einfach einwenig zu viel des Gute. Wenn möglich bring ich euch Pulver Aireg. Versprochen!

10. - 17. August: Vorbereitungen South Gobi Trip

Zunächst erwachten wir am 10. August mit einen riesen Hangover, die Feier von Niks Geburstag war berauschend. Und so hatten wir nur ein Ziel: die Dshinggis Khan Statue in der "Nähe" von Ulaan Baatar. Nik hat ja bereits darüber berichtet.
Am darauffolgenden Samstag luden wir all unsere Freunde zu einem schweizerisch-mongolischen Fondue ein. Schweizerkäse in einer selbsterwärmenden mongolischer Pfanne. Es war super!
Anschliessend bereitete ich mich auf meinen Trip in die Gobi vor. Eigentlich war geplant, dass ich mein Team bereits am Montag begleite. Da ich jedoch die Möglichkeit hatte am Dienstag Amadine Robin, eine französische Professorin, kennen zu lernen und meine Arbeit mit ihr zu besprechen, musste ich nach einer anderen Möglichkeit suchen wie ich das Ganze organiseren konnte. Für Freitag 19. August war in Elsentasarkei eine Eröffnungsfeier des lokalen Desertification Center geplant. Es stellte sich heraus dass mein Team dieser auch beiwohnen wird und so musste ich nur noch eine Mitfahrgelegenheiten an diese Feier finden. Da eine Gruppe von hohen "Tiere" aus Ulaan Baatar auch eingeladen waren, war es einfach mich ihnen anzuschliessen. Natürlich unter gütiger Mithilfe von Bolor. So entschloss mich also erst später meine Gruppe anzuschliessen und dafür Amadine zu treffen.
Und so verschob ich meine Vorbereitungen und traf Amadine. Nach rund dreistündigem Gespräch, viele Fragen und Gegenfragen und einer allgemein sehr interessanten Unterhaltung, wurde mir vieles Klar aber auch einiges Unklarer. Das Gespräch war sehr wertvoll, es ist immer gut einen anderen Blickwinkel auf seine Arbeit kennen zu lernen und sie so zu hinterfragen. Meine Entscheidung mein Team erst verspätet zu begleiten war richtig.

Nochmals 9 August: Da ging doch glatt was vergessen...

Nun, endliche (Dusche) und leider (Schönheit der Gobi) ich bin wieder zurück aus der Wüste Gobi. Gerne berichte ich in denn kommenden Tage ausführlich darüber... Ihr müsst euch halt einwenig gedulden. Zuerst möchte ich aber kurz auf Niks-Geburtstag zurück kommen. Schliesslich war es ein feucht-fröhliches Fest mit vielen lustigen Geschehnissen. Weil feuchtfröhlich, erinnere ich mich wohl nicht mehr an alles. Nik erging es ziemlich sicher ähnlich :) Trotzdem möchte ich euch die Fotos nicht vorenthalten... (können vor Gericht nicht gegen uns verwendet werden!)

 Gedeckter Tisch im Restaurant des Secret History Jurten Camp. Sehr prunkvoll. Zu essen gabs dann Khushuur, für Nik mit 4 Kerzen geschmückt.
Nach dem Essen: alle glücklich vereint. Das Geburtstagskind umgarnt von den Damen Bolor ond Bagi.
 Nik und sein improvisiertes Geschenk: Pralines und gefüllter Shotbecher aus Rentiergeweih.
 Und dann noch die traditonelle Dell. Darauf stehen die Mongolinnen halt einfach

Feuchtfröhliche Grimassen oder zumindest rote Geischter

Wieder eine Woche vorbei...

Da Elias erst in den nächsten Tagen zurück kommt, werde ich nun ein Update machen, wieder aus der Nik-Perspektive.

Für mich war das die letzte Feldwoche. Ich konnte das, was ich mir diese Woche bezüglich data gathering vorgenommen haben alles erledigen. Nun geht es bereits ans Auswerten.

Was ich aber sonst noch erlebt habe, seht ihr hier:

Nik, der racing horse-rider (isch im fau wahr!!!)


Mir wurde gesagt, ich hätte ein natürliches Talent zum Reiten... naja, wer weiss =) Was ich aber sicher weiss, ist, dass es riesig Spass macht und jederzeit wieder in den Sattel steigen würde!!!

Chinggis Khan sieht im Sattel eindrücklicher aus.

10-jährig und schon Meisterin im Sattel, ich bald 30 und Anfänger, wo führt das nur hin? (He, ich sitze schon schräg im Sattel, aber das macht man so in der Mongolei!!)

Eigentlich bin ich zwei Mal in dieser Woche geritten, aber das erste mal war nicht so eindrücklich ;-). Das ganze wurde so eingefädelt: wir wollten am Dienstagabend unsere Zelte aufschlagen, wurden aber von einer freundlichen Bauernfamilie angehalten, doch in ihrem unbewohnten Ger zu nächtigen. Die Entscheidung fiel nicht schwer und wir übernachteten an einem trockenen (und vorallem windstillen) Ort. Der nächste Tag war bezüglich Wetter nicht besser, worauf wir wieder dieselbe Familie fragten und den Ger ohne Weiteres wieder beziehen konnten. Da wir früher als am Tag zuvor dran waren, wurde ich auf das Ross gesetzt. So wird das gemacht!

10. bis 21. August aus der Nik-Perspektive

Seit dem letzten Eintrag ist leider schon eine Weile vergangen. Wir entschuldigen uns!
In dieser Zeit ist auch einiges gegange. Kurze Zusammenfassung in Bildern:



Die Chingis Khan-Statue, massiv! Wir waren schwer beeindruckt, knieten nieder... =)

Um einmal die Grössenverhältnisse darzustellen (vielleicht findet ihr Menschen im Bild, sonst hat's Bäume)

Beim Zurückfahren: dust storm, gesehen hat man nichts mehr.

Für den Rest der Woche waren wir wieder mit Arbeiten beschäftigt...

...ausser abends. Dann wurden lustige Fotos gemacht...

... und gekocht (von mir, was Bagi und Jagaa nicht verstanden, aber dennoch genossen haben.. =))


Am Wochenende dann: Fondueabend bei uns zuhause. Leider gibt es nur wenige Bilder, da wir die Gastgeber und daher immer wieder gefordert waren.

... mit einander zuprosten =) unteranderem =)=)

Dann war schon Montag, und ich hatte plötzlich ein neues Team und ein neues Auto. Die/den Unterschied werdet ihr schnell heraus finden!


Alt...


Neu...

Plötzlich drei Zelte, zwei Gaskocher, einen Tisch und drei Stühle. Sogar ein nigelnagelneues PRIVATzelt für mich! Unbeschreiblicher Luxus!

Und das neue Team:

Der Driver, Odbayar (eigentlich Head der Remote Sensing Unit des EIC)

Nainda...

...und Bulgan, die "Assistentinnen"

(Die Namen werdet ihr schon noch erfahre, will sie zuerst nach der korrekten Schreibweise fragen!)

Dann habe ich auch erfahren, was man mit einem Dehl machen kann...



Dienstag 9. August: Darhan - Ulaan Baatar und eine gute Idee

Morgen früh aufgewacht, zeigte sich uns eine wiedermal unbeschreiblich Landschaft. Unser Jurten Camp lag wunderbar gelegen in einem grünnen Tal umgeben von grünen Hügeln. So lässts sichs gut aufstehen. Nach einem kurzen Morgenessen und einer erfrischenden Dusche gings dann los in Richtung eines Klosters, dessen Namen ich weiss, aber nicht schreiben kann. Während der Kommunistischen Zeit wurden praktisch alle buddistische Kloster zerstört. Dies ist eines der wenigen, welches noch steht. Leider zerfällt auch dies langsam. Schön war es trotzdem.
Unser drittes Jurten Camp zwischen idyllischen Hügeln und auf grünner Steppe
 Hier ein paar Fotos für unsere zuhausegebliebenen PferdeliebhaberInnen
Wieviel Kräuterbutte man wohl brauchen würde? Sorry, aber den Witz konnte ich mir nicht verkneifen.
 
Das buddistische Kloster irgendwo im niergendwo
und die obligate Buddhastatue auf einem Hügel daneben. Enkhbaatar wollte uns hochfahren, aber wie beschlossen zu Fuss zu gehen.
Um 11.00 gings dann weiter über Stock und Stein, bzw. Buckelpiste und Schlammlöcher. Mittagessen gabs dann in irgendeinem Soum-Centre (ich hab die Namen notiert, nur leider das Buch jetzt zu Hause gelassen). Ich nahm so eine typische mongolische Suppe... grosser Fehler wie es sich diesesmal herausstellte. Neben Nuddeln war da mehrheitlich Fett drin, kein Fleisch, Fett, oder nur ein ganz kleines bisschen Fleisch mit viel viel Fett dran. Ich hab dann mehr als die Hälfte der Suppe stehengelassen. Muss schliesslich auf meine Linie, bzw, Rundungen acht geben. Ja!
Kurz danach sind wir danach... etwa um 15.00 sind wir in Darhan angekommen und fuhren kurz durch die Stadt um die Sehenswürdigkeiten zu sehen. Obwohl es eine nette Stadt ist, so viel gabs nicht zu sehen. Hier meine drei Highlights aus Darhan:
 Das höchste Gebäude der gesamten Mongolei währen der Kommunistischen Regierung. Was der Kommunismus alles für gute Sachen machen konnte... unglaublich
 Ein Kreisel-Kontroll-Häusschen am grössten Kreisel zwischen Alt- und Neu-Darhan
Die einzige Statue, welche die Pferdekopf-Geige ehrt. Die hat wirklich Stil, zumindest aus meiner Sicht!

Auf dem Weg von Darhan nach Ulaan Baatar kam mir plötzlich in den Sinn, dass Nik ja Geburtstag hat und so rief ich ihn an um zu Gratulieren. Unser nächstes Camp war rund eine Stunde ausserhalb von Ulaan Baatar und so fuhren langsam dahin. Es dauerte bestimmt eine Stunde bis ich realisierte, dass Nik gar nicht sooo weit weg von unserem Camp ist und wir eigentlich seinen Geburtstag in diesem Camp feiern könnten. Und so organisierten wir ruck zuck alles, wir buchten über SDC zwei Jurten und ein Geburtstagsessen. Khushuur, natürlich. Als ich Nik anrief um ihm die gute Neuigkeit mitzuteilen zögerte er kurz, liess sich dann aber schnell umstimmen. So gaben wir beide unsere Fahrer ans Telefon damit sie sich die Wege zum Camp erklären konnten. Wir hielten noch kurz an und versuchte verzweifelt eine Torte bzw. einen Kuche (mongolische Kuchen sehen aus wie Torten) zu organisieren. Wir beschränkten uns anschliessend auf ein Packung Pralines, einen Vodka und ein paar Biere. Und so fuhren wir so schnell wie möglich hin um schneller als die Gruppe von
Nik zu sein...

Montag 8. August: Moron to Erdenet

Dieser Tag stand im Zeichen des Autofahrens und Messungen machen. Und so fuhren wir und so massen wir. Den ganzen Tag lang.
Zu Ehren meines ersten gewonnen mongolischen Wrestilngkampf besuchten wir ganz kurz die Wrestling Hall von Moron, d.h. wir fuhren daran vorbei.
Saisonaler Flusslauf, führt nur während der Schneeschmelze Wasser
Nicht nur Schafe bewegen sich gerne auf Strassen sondern auch die sehr kräftigen mongolischen Pferde
Aushub-Schutt der Riesen Kupfer-Mine in Erdenet

Sonntag 7. August: Switzerland of Mongolia: Khuvsgul

Ja, so nennen sie diesen Fleck im Norden der Mongolei: Switzerland of Mongolia. Wie es dazu kam, weiss ich nicht, wahrscheinlich hat das mal ein Tourist so gesagt und sie haben das einfach so übernommen. Jeder hat das erwähnt und alle sind Stolz darauf einen Teil der Schweiz hier zu haben. Und ich muss sagen, es ist wirklich wunderschön. Der Khuvsgul Nuur, auch Mongolischer Ozean genannt (die Mongolei ist also doch kein Binnenland), ist riesig und das Wasser wunderbar klar. Leider waren die Temperaturen zu tief (11°) und so beschloss ich nicht darin zu baden. Vielleicht nächstes mal...
Da wir die Tage zuvor viel gearbeitet haben und jeweils spät in unseren Camps angekommen sind, beschloss ich erst am Nachmittag weiter zu fahren und so verbrachten wir den morgen am wunderschönen See.
 Der Blick aus meiner Jurte, ich hatte schliesslich eine Private, ganz alleine für mich.
Der Blick in die Jurte hinein: ein wahres Luxus-Prachts-Ding! Und es wurde mit Holz und nicht mit Dung eingeheizt, also auch für die Nase eine wohlfühl Oase. Rechts schlafen normalerweise die Frauen, links die Männer und in der Mitte die Götter (bzw. der Besitzer der Jurte). Also schlief ich in der Mitte, der Fall war ja klar :)
Enkhbaatar und ich am Khuvsgul Nuur


 Die Bäume möchten doch sooo gerne baden gehn.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Verdauungsphase gings dann wieder los. Zuerst zu einer Gruppe Rentier-Hirte einwenig weiter im Norden. Das war ein wenig komisch, für eine Foto mit Rentieren sollte man 5000 Tugurg bezahlen und man merkte dass sich die Tiere überhaupt nicht wohlfühlen. Nach einigem Nachhaken, erklärte mir Enkhbaatar, dass sie in dieser Region gar nicht heimisch sind und mit Lastwagen für die Touristen hergefahren werden. Ich bezahlte nicht und wir gingen wieder. 
Da ich wegen Regens auf dem Teilstück Murun - Khuvsgul keine Messung machen konnte, fuhren wir den selben Weg zurück (eigentlich gibts ja auch nur ein Weg, obwohl 20 verschieden Fahrspuren). In Murun angekommen war es bereits 19.00 und wir entschieden die Nacht hier zu verbringen. Zuerst gingen wir an den Fluss picknicken. es war wunderschön. Sonne, blauer Himmel, die Weiten, die Brücke, ein kühles Bier (ach ja, unser Toyota hat einen eingebauten Kühlschrank) und ab und zu ein Glässchen Vodka, nach wenig riechendem Käse, mongolische Wurst, Brot, Musik ("Tes murun eee-eeegiiiii") und dann der langsame aber wunderschöne Sonnenuntergang auf dem Gipfel eines nahegelegenen Hügels.

Chinggis-Pick-Nick ...

... am Fluss (Name zur Zeit wieder unbekannt)

yeaaahh... on top of the hill

Als dann die Sonne unten war gings zurück in die Stadt. Dummerweise kamen wir auf die Idee noch eine weitere Flasche Vodka zu kaufen und so gingen wir zurück in unsere Jurten aus Holz Hotel. Dort angekommen nahmen wir den Tisch vor die Hütte und genossen den Abend. Nach kurzer Zeit kam ein Freund von Enkhbaatar, er war mit Russen unterwegs und setzte sich zu uns. Natürlich soll man einem Mongolen Vodka anbieten wenn der auf dem Tisch steht und das tat ich dann auch. Nur kleine Shots, dafür nicht nur einen. So kam dann Enkhbaatar kurzer Hand auf die Idee mir seinen Dell zu geben. Dells tragen sich wunderbar, sie engen nicht ein und man hat wunderbar warm, sind sie doch aus Schafswolle zusammen gefleeced. Späteren Abends kamen wir dann noch auf die Idee einwenig zu ringen. Und so trat ich zuerst gegen den anderen Fahrer an... Nach einem zähen Kampf und vielem Hin und Her konnte ich ihn schlussendlich besiegen. Mongolen 0 - Elias 1. Das war vielleicht ein super Gefühl. Doch dann hat mich Enkhbaatar herausgefordert und gegen ihn hatte ich keine Chance und so stand es am Ende: Mongole 1 - Elias 1... aber mit einem Untentschieden gegen die kampfstarken Mongolen geb ich mich gerne zu frieden... nein, ich bin sogar stolz daruf.
Gemütliches Beisammensein vor der Jurte aus Holz Hütte