Sonntag 7. August: Switzerland of Mongolia: Khuvsgul

Ja, so nennen sie diesen Fleck im Norden der Mongolei: Switzerland of Mongolia. Wie es dazu kam, weiss ich nicht, wahrscheinlich hat das mal ein Tourist so gesagt und sie haben das einfach so übernommen. Jeder hat das erwähnt und alle sind Stolz darauf einen Teil der Schweiz hier zu haben. Und ich muss sagen, es ist wirklich wunderschön. Der Khuvsgul Nuur, auch Mongolischer Ozean genannt (die Mongolei ist also doch kein Binnenland), ist riesig und das Wasser wunderbar klar. Leider waren die Temperaturen zu tief (11°) und so beschloss ich nicht darin zu baden. Vielleicht nächstes mal...
Da wir die Tage zuvor viel gearbeitet haben und jeweils spät in unseren Camps angekommen sind, beschloss ich erst am Nachmittag weiter zu fahren und so verbrachten wir den morgen am wunderschönen See.
 Der Blick aus meiner Jurte, ich hatte schliesslich eine Private, ganz alleine für mich.
Der Blick in die Jurte hinein: ein wahres Luxus-Prachts-Ding! Und es wurde mit Holz und nicht mit Dung eingeheizt, also auch für die Nase eine wohlfühl Oase. Rechts schlafen normalerweise die Frauen, links die Männer und in der Mitte die Götter (bzw. der Besitzer der Jurte). Also schlief ich in der Mitte, der Fall war ja klar :)
Enkhbaatar und ich am Khuvsgul Nuur


 Die Bäume möchten doch sooo gerne baden gehn.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Verdauungsphase gings dann wieder los. Zuerst zu einer Gruppe Rentier-Hirte einwenig weiter im Norden. Das war ein wenig komisch, für eine Foto mit Rentieren sollte man 5000 Tugurg bezahlen und man merkte dass sich die Tiere überhaupt nicht wohlfühlen. Nach einigem Nachhaken, erklärte mir Enkhbaatar, dass sie in dieser Region gar nicht heimisch sind und mit Lastwagen für die Touristen hergefahren werden. Ich bezahlte nicht und wir gingen wieder. 
Da ich wegen Regens auf dem Teilstück Murun - Khuvsgul keine Messung machen konnte, fuhren wir den selben Weg zurück (eigentlich gibts ja auch nur ein Weg, obwohl 20 verschieden Fahrspuren). In Murun angekommen war es bereits 19.00 und wir entschieden die Nacht hier zu verbringen. Zuerst gingen wir an den Fluss picknicken. es war wunderschön. Sonne, blauer Himmel, die Weiten, die Brücke, ein kühles Bier (ach ja, unser Toyota hat einen eingebauten Kühlschrank) und ab und zu ein Glässchen Vodka, nach wenig riechendem Käse, mongolische Wurst, Brot, Musik ("Tes murun eee-eeegiiiii") und dann der langsame aber wunderschöne Sonnenuntergang auf dem Gipfel eines nahegelegenen Hügels.

Chinggis-Pick-Nick ...

... am Fluss (Name zur Zeit wieder unbekannt)

yeaaahh... on top of the hill

Als dann die Sonne unten war gings zurück in die Stadt. Dummerweise kamen wir auf die Idee noch eine weitere Flasche Vodka zu kaufen und so gingen wir zurück in unsere Jurten aus Holz Hotel. Dort angekommen nahmen wir den Tisch vor die Hütte und genossen den Abend. Nach kurzer Zeit kam ein Freund von Enkhbaatar, er war mit Russen unterwegs und setzte sich zu uns. Natürlich soll man einem Mongolen Vodka anbieten wenn der auf dem Tisch steht und das tat ich dann auch. Nur kleine Shots, dafür nicht nur einen. So kam dann Enkhbaatar kurzer Hand auf die Idee mir seinen Dell zu geben. Dells tragen sich wunderbar, sie engen nicht ein und man hat wunderbar warm, sind sie doch aus Schafswolle zusammen gefleeced. Späteren Abends kamen wir dann noch auf die Idee einwenig zu ringen. Und so trat ich zuerst gegen den anderen Fahrer an... Nach einem zähen Kampf und vielem Hin und Her konnte ich ihn schlussendlich besiegen. Mongolen 0 - Elias 1. Das war vielleicht ein super Gefühl. Doch dann hat mich Enkhbaatar herausgefordert und gegen ihn hatte ich keine Chance und so stand es am Ende: Mongole 1 - Elias 1... aber mit einem Untentschieden gegen die kampfstarken Mongolen geb ich mich gerne zu frieden... nein, ich bin sogar stolz daruf.
Gemütliches Beisammensein vor der Jurte aus Holz Hütte

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